Namenlos

Diesmal kein Leben im Aufschub, sondern ein Wunsch nach dem Riss, einen Ort, in dem das Geschehen stehen bleibt, sich der Zustand des Für-jemand-Seins (das schließt das Selbst-Sein und die eigene Erwartung an das Selbst mit ein) in Präsenz, in „reines Sein“ – sozusagen – verwandelt. Eigentlich ist es die Sehnsucht nach dem Tod und der eigenen Auslöschung: Die Denkfigur vom reinen Sein im Augenblick des Todes. Nur dieser Tod ist auch immer „für“ etwas. Es ist kein Tod, der frei von jeder Beziehung ist. Man stirbt an etwas, man stirbt mit seinem Namen, auch wenn man gestorben ist, bleibt der Name immer noch haften. Ein namenloses Grab und das Vergessen wären zugleich das Schönste (ich darf Nicht-Sein) und das Schlimmste (das Leiden unter der eigenen Nichtigkeit, die Schande des Sinnlosen).

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