Reformen, Reformen
Die Neuformation der gesellschaftlichen Verhältnisse, als Reform getarnt, welche in Wahrheit eine Umwälzung und Deformation von Grundrechten und der Prinzipien von Solidarität ist, wird immer mehr veralltagt. Ein unschönes, „unhippes Thema“. Aber auch in den Kanälen, die davon sprechen müssten, wird nicht alles gesendet, geschrieben und gesprochen, was ausgesprochen werden muss. Die Ursache für diese mediale Zurückhaltung ist der Druck und die Angst, bei einem „falschen Wort“ selbst dort anzukommen, wo sich ein Loch öffnet in das man unweigerlich hineinfallen wird, die Spirale, der Riss im System. Man fällt nicht aus der Gesellschaft heraus, sondern wird vollkommen in diesem Loch eingemauert. Hier ist der Spalt, der im gesellschaftlichen Netzwerk, die äußerste Grenze darstellt. Die Hartz-Gesetze beenden endgültig die Rechte auf Freizügigkeit, Reisefreiheit; führen die Zwangsarbeit wieder ein; machen die Politik zum willfährigen Gehilfen des Großkapitals, beenden das Bankgeheimnis und jedes Geheimnis. Jeder Diskretion, jeder Intimität will man auf die Schliche kommen. Selbst die sozialen Utopien, die man in der Welt des politischen Denkens einmal hatte oder zu wagen hoffte, werden immer unaussprechlicher. Nachdem wir den „weinerlichen Zoni“ nicht mehr ertragen können, lassen wir ihn nicht mehr allein in seiner Niedergeschlagenheit und Verzweiflung. Es regiert die Angst. Diese Gesetze machen (fast) alle Deutschen endlich gleich: „Deutschland einig Hartz-IV-Land!“